Vorlaufzinsen – Knapp und bündig erklärt

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Bei Krediten und Darlehen kommt man das Thema Zinsen nicht herum. Dabei gibt es Zinsen gibt in vielen Ausprägungen. Schließlich sind Zinsen die wichtigste Einnahmequelle einer Bank. Bei Vorlaufzinsen verlangt die Bank den vereinbarten Zins für ein früher ausgezahltes Darlehen. Da Vorlaufzinsen aufgrund der früheren Auszahlung allerdings nicht im Ratenplan stehen, sorgen sie manchmal für ein unwohles Gefühl bei Kreditnehmern.

Schon gewusst? – Tatsächlich sind Zinsen bei Krediten sogar die einzig gesetzlich erlaubte Gebühr, weshalb seriöse Kredite ohne Schufa auch ohne Vorkosten auskommen müssen

Was sind Vorlaufzinsen?

Bei der Tilgung eines Ratenkredits enthält jede Rate den Zins für einen Monat, welcher bei Banken immer 30 Tage hat. Wenn nun die erste Rate erst später als 30 Tage eingezogen wird, fallen für den Zeitraum, der über 30 Tage hinaus geht. Vorlaufzinsen an. Dabei entspricht der Zinssatz der Vorlaufzinsen dem vereinbarten Sollzinssatz. Somit werden keine zusätzlichen Gebühren fällig, da der Kreditnehmer das Geld ja auch länger geliehen hat.

Vorlaufzinsen werden von Banken verlangt, wenn der Kreditnehmer ein Darlehen schon vor dessen geplanten Beginn am Monatsanfang erhält. Da der Vorlaufzins dem Kreditzins entspricht, hast du keinen Nachteil daraus. Zwar zahlst durch die längere Laufzeit insgesamt mehr Zinsen, allerdings hast du den Kredit auch entsprechend länger.

Vorlaufzinsen fallen oft an, wenn ein Darlehen in der Monatsmitte ausgezahlt wird. Denn Banken buchen die erste Rate oftmals nicht gleich am darauffolgenden Monatsanfang ab. Stattdessen erfolgt die Abbuchung in der Regel erst einen Monat später. Bei Auszahlung des Darlehens in der Mitte eines Monats, also etwa erst 6 Wochen nach der Auszahlung.

Die in die Rate eingerechneten Zinsen wären dann jedoch nur für den vollen Monat. Die verbleibenden Tage des ersten Monats berechnet die Bank gesondert als Vorlaufzinsen. Dadurch verlängert sich die Laufzeit des Kredits um den halben ersten Monat. Denn in dieser Zeit erfolgt keine Tilgung, sondern lediglich eine Zinszahlung in Form des Vorlaufzinses.

Vorlaufzinsen sind nicht zu verwechseln mit …

1) Bereitstellungszinsen

Vorlaufzinsen sind das Gegenstück zu Bereitstellungszinsen, welche man hauptsächlich von Baufinanzierungen kennt. Bei dem Bereitstellungszins verlangt die Bank eine Gebühr dafür, dass sie das Geld für dich reserviert hat und erst zu einem späteren Datum als geplant ausbezahlt. Hingegen ist der Vorlaufzins ein Zins, der aufgrund der früheren Auszahlung des Kredits zu zahlen ist.

2) Vorschusszinsen

Vorlaufzinsen sind auch nicht mit Vorschusszinsen zu verwechseln. Hierunter versteht man Gebühren für Konten. Die Bank berechnet Vorschusszinsen, wenn das Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto vorzeitig aufgelöst wird.

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