Inflationsraten weltweit: 13 erstaunlich hohe & niedrige Raten

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Die Inflationsraten weltweit sind 2022 und 2023 explodiert. Die Inflation, also die allgemeine Preissteigerung von Waren und Dienstleistungen, hat direkte Auswirkungen auf unser tägliches Leben haben kann. Dies haben wir alle beim Bezahlen im Supermarkt, auf der Stromrechnung oder an der Tankstelle mehr als deutlich zu spüren bekommen.

Inflation Weltweit: Höchste und niedrigste Inflationsraten weltweit 1980–2028

Für 2023 rechnet der IWF in Argentinien mit einer alarmierenden Inflation von 99 %. Dies bedeutet, dass die Preise innerhalb eines Jahres um das Doppelte steigen werden. Die hohe Inflation stellt eine große Herausforderung für die argentinische Wirtschaft und die Bevölkerung dar, da die Kaufkraft rapide abnimmt.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Türkei, wo die Inflationsrate in 2023 zwar etwas abgebremst wird, aber dennoch bei hohen 50,5 % im Vergleich zum Vorjahr liegen wird. Dies verdeutlicht die anhaltenden Schwierigkeiten, die mit der Inflation in einigen Ländern einhergehen können.

Doch Argentinien und die Türkei sind nicht die einzigen Länder, die mit steigenden Preisen zu kämpfen haben. Weltweit sind viele Staaten von Inflation betroffen, insbesondere aufgrund der hohen Energie- und Nahrungsmittelpreise. In Deutschland steigen die Preise 2023 voraussichtlich um mehr als 6 % gegenüber dem Vorjahr. In den Vereinigten Staaten prognostiziert der IWF eine Inflation von knapp unter 5 %.

Es gibt jedoch auch 2023 Ausnahmen. China verzeichnete im März 2023 eine vergleichsweise moderate Preissteigerung von nur 0,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies zeigt, dass es möglich ist, Inflation in Schach zu halten, wenn bestimmte wirtschaftliche und politische Maßnahmen ergriffen werden.

Inflationsraten können sich ständig ändern und werden von vielen Faktoren beeinflusst. Dazu gehören die Geldpolitik, Angebot und Nachfrage, externe Schocks und politische Entscheidungen.

Ein Blick auf die Inflationsraten weltweit verdeutlicht dabei, wie unterschiedlich die Situation in verschiedenen Ländern sein kann. Während einige mit erheblichen Preissteigerungen zu kämpfen haben, können andere Länder die Inflation erfolgreich kontrollieren. Die genaue Analyse dieser Faktoren durch Entscheidungsträger kann uns helfen, wirtschaftliche Trends zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.

Hoechste und niedrigste Inflationsraten weltweit 1980 2023
Höchste und niedrigste Inflationsraten weltweit 1980 2023: Die Inflation in Deutschland lag durchschnittlich bei 2,3 Prozent.

Inflation Deutschland und Europa: Höchste und niedrigste Inflationsraten in Europa 1980–2028

In Europa gab es im Zeitraum von 1980 bis 2023 erhebliche Unterschiede in Bezug auf die Inflationsraten der verschiedenen Länder. Während einige Länder mit stabilen Preisen und niedriger Inflation glänzten, sahen sich andere mit extremen Preisanstiegen und Hyperinflation konfrontiert.

Unter den Ländern mit den höchsten Inflationsraten in Europa sticht besonders die Erfahrung einiger ehemaliger Ostblockstaaten hervor. In den 1990er Jahren, nach dem Zusammenbruch des Kommunismus, erlebten Länder wie Russland, Rumänien und Ukraine sehr hohe Inflationsraten. In einigen Fällen erreichten sie zweistellige oder sogar dreistellige Prozentsätze. Diese turbulenten wirtschaftlichen Zeiten waren oft mit politischen und wirtschaftlichen Umbrüchen verbunden, die zu einem rapiden Anstieg der Preise führten.

Auf der anderen Seite gab es auch europäische Länder, die während des betrachteten Zeitraums bemerkenswert niedrige Inflationsraten aufwiesen. Zum Beispiel haben Länder wie Deutschland, die Niederlande und die Schweiz eine bemerkenswert stabile Preisentwicklung und relativ niedrige Inflationsraten beibehalten. Diese Länder haben in der Regel solide wirtschaftliche Fundamente, eine gute Währungspolitik und effektive Mechanismen zur Kontrolle der Inflation entwickelt.

Höchste und niedrigste Inflationsraten in Afrika 1980–2028

Die Inflationsraten in Afrika von 1980 bis 2023 waren von erheblichen Unterschieden geprägt, wobei einige Länder mit extrem hohen Inflationsraten konfrontiert waren, während andere eine relativ stabile Preisentwicklung aufweisen konnten.

LandDurchschnittliche Inflationsrate [1980-2023]Anzahl berücksichtigter Jahre
Democratic Republic of the Congo727,349
South Sudan54,717
Zimbabwe36,948
Burundi9,849
Lesotho8,849
Botswana8,249
South Africa8,249
Rwanda7,649
Mauritius6,949
Libya5,749
Mauritania5,438
Cameroon4,149
Togo3,849
Côte d’Ivoire3,849
Comoros3,649
Burkina Faso3,449
Djibouti2,937
Inflationsraten in Afrika 1980–2023

Unter den afrikanischen Ländern mit den höchsten Inflationsraten ragt die Demokratische Republik Kongo hervor. Anfang der 1990er Jahren erlebte das Land eine Hyperinflation, die zu einer drastischen Entwertung der Währung führte. Die Inflationsraten erreichten astronomische Höhen und erreichten schließlich einen Höchststand, der in die Geschichte eingehen wird. In anderen Ländern wie Zimbabwe, Süd-Sudan und Burundi gab es ebenfalls Phasen hoher Inflation, die die Wirtschaft und die Lebensbedingungen der Menschen erheblich belasteten.

Auf der anderen Seite gab es auch afrikanische Länder mit vergleichsweise niedrigen Inflationsraten. Länder wie Djibouti, Burkina Faso und Comoros haben es geschafft, eine stabile Preisentwicklung aufrechtzuerhalten und Inflationsraten auf einem Niveau eines westlichen Industrielands zu halten. Dies ist das Ergebnis solider Wirtschaftspolitik, einer starken Zentralbank und einer effektiven Regulierung des Geld- und Währungssystems.

Höchste und niedrigste Inflationsraten in Amerika 1980–2028

Der Kontinent Amerika verzeichnete im Zeitraum von 1980 bis 2023 erhebliche Unterschiede in Bezug auf die Inflationsraten der verschiedenen Länder. Während einige Länder mit stabilen Preisen und niedriger Inflation punkteten, sahen sich andere mit erheblichen Inflationsschwankungen und wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert.

Unter den Ländern mit den höchsten Inflationsraten in Amerika ragt Venezuela deutlich heraus. Das Land erlebte in den letzten Jahren eine massive Hyperinflation, die zu einer rasanten Entwertung der Währung führte. Die Inflationsraten erreichten enorme Höhen und hatten schwerwiegende Auswirkungen auf die Wirtschaft und das tägliche Leben der Menschen.

Ähnlich wie Venezuela gab es auch andere Länder in Lateinamerika, darunter Argentinien und Bolivien, die mit hohen Inflationsraten zu kämpfen hatten. In einigen Fällen erreichten die Inflationsraten zweistellige oder sogar dreistellige Prozentsätze, was zu erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen führte.

Auf der anderen Seite gab es auch amerikanische Länder, die in Bezug auf die Inflation gute Ergebnisse erzielten. Länder wie Kanada, die Vereinigten Staaten und Chile haben in der Regel stabile wirtschaftliche Rahmenbedingungen aufrechterhalten und relativ niedrige Inflationsraten verzeichnet. Diese Länder haben es also geschafft, eine solide Geldpolitik zu implementieren und ihr wirtschaftliches Fundament zu stärken.

Höchste und niedrigste Inflationsraten in Asien 1980–2028

Asien, der größte Kontinent der Welt, weist eine vielfältige Palette von Inflationsraten auf, die von Land zu Land erheblich variieren. Im Zeitraum von 1980 bis 2023 erlebten einige asiatische Länder sowohl hohe als auch niedrige Inflationsraten, was auf die unterschiedlichen wirtschaftlichen und politischen Bedingungen in der Region zurückzuführen ist.

Unter den Ländern mit den höchsten Inflationsraten in Asien stechen Armenien, Turkmenistan, und Kasachstan mit gemittelten dreistelligen Inflationsraten hervor. In den vergangenen Jahrzehnten waren diese Länder von einer hohen Inflation betroffen, die auf eine Kombination aus politischer Instabilität und mangelnder wirtschaftlicher Diversifizierung zurückzuführen ist. Ähnliche Herausforderungen wurden auch in Ländern wie Pakistan und Indonesien beobachtet, wo hohe Inflationsraten zeitweilig zu extremen wirtschaftlichen Belastungen führten.

Auf der anderen Seite gibt es in Asien auch Länder mit vergleichsweise niedrigen Inflationsraten. Japan ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie das Land es geschafft hat, trotz wirtschaftlicher Herausforderungen eine stabile Preisentwicklung (durchschnittliche Inflation 1980–2023: 1,1 %) aufrechtzuerhalten. Auch Singapur und Südkorea haben relativ niedrige Inflationsraten erreicht, was auf ihre solide wirtschaftliche Stabilität, ihre effektive Geldpolitik und ihre starke Regulierung zurückzuführen ist.

Höchste und niedrigste Inflationsraten in Ozeanien 1980–2028

Ozeanien, der kleinste Kontinent der Welt, besteht aus einer Vielzahl von Inseln und Ländern, von denen viele kleine Volkswirtschaften mit eigenen Inflationsraten haben. Im Zeitraum von 1980 bis 2023 gab es in Ozeanien sowohl Länder mit hohen Inflationsraten als auch solche mit vergleichsweise niedrigen Raten. Im Vergleich zu anderen Kontinenten, gibt es in Ozeanien, aber keine großen Unterschiede bei den Inflationsraten von 1980–2023:

Land in OzeanienDurchschnittliche Inflationsrate in Prozent[1980-2023]Anzahl berücksichtigter Jahre
Australia3,949
Fiji4,149
Kiribati3,049
Marshall Islands2,425
Micronesia2,533
Nauru4,324
New Zealand4,349
Palau2,628
Papua New Guinea6,649
Samoa6,049
Solomon Islands7,749
Tonga5,849
Tuvalu3,328
Vanuatu4,149
Durchschnittliche Inflationsraten in Ozeanien von 1980 bis 2023

Datenquelle für alle Diagramme: Internationaler Währungsfonds

Was passiert mit einem Kredit in der Inflation?

Grundsätzlich profitieren Kreditnehmer von der Inflation. Durch die Wertminderung des Geldes im Laufe der Zeit verringert sich die reale Schuldensumme. Der nominale Betrag des Kredits bleibt gleich, während die Kaufkraft des Geldes abnimmt. Dadurch wird die Rückzahlung des Kredits erleichtert, da die Schulden „weginflationiert“ werden. Allerdings gilt das nicht uneingeschränkt. Nur wenn die Löhne entsprechend der Inflation angepasst werden, profitiert ein Kreditnehmer auch von der gestiegenen Kaufkraft.

Problem hinterherhinkender Löhne und Gehälter

Während die Inflation den Wert des Geldes verringert, steigen die Verbraucherpreise oft schneller als die Löhne und Gehälter. In den letzten Jahren sind die Einkommen in Deutschland nicht im gleichen Maße gestiegen wie die Lebenshaltungskosten, welche durch die Inflation getrieben wurden. Dies bedeutet, dass viele Kreditnehmer, die ihren Wohnkredit mit ihrem regelmäßigen Einkommen bedienen, nicht auf die Unterstützung der Inflation zählen können. Die Schuldenlast bleibt hoch, während das Einkommen nicht steigt.

Vorteile für Anleger in Immobilien

Für Anleger, die in Immobilien investieren und die Kreditraten durch Mieteinnahmen decken, sieht die Situation anders aus. Oftmals werden können Mieten bei Erreichen einer gewissen Anpassungsschwelle an den ebenfalls steigenden Mietspiegel angepasst werden. Somit steigen die Mieten im Einklang mit der Inflation, während die Kreditsumme unverändert bleibt. Dies kann den Anlegern in Zeiten der Inflation einen Vorteil verschaffen. Insbesondere wenn der Mietvertrag an die allgemeine Teuerungsrate gekoppelt ist, können sich Vermieter entspannt zurücklegen. Der Mietpreis wird dann im regelmäßigen Turnus an die gestiegenen Kosten angepasst.

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